Sa, 14:00 | Harald Erik Tichy, Christian Metz, Patrick Akrivos, Workshop: Unsere eigene Spiritualität als Personzentrierte Psychotherapeut*innen - ist ein kongruenter Dialog möglich?
In diesem Workshop laden wir alle Teilnehmenden ein, im gemeinsamen Dialog zu erkunden, ob die Qualität der Präsenz tatsächlich ein „spiritueller“ Zustand ist, wie Carl Rogers dies gemeint hat.
Inwieweit betrachte ich mich selbst als „spirituell“, als „religiös“? Was ist die jeweilige Bedeutung hinter meiner Antwort?
Wenn Klient*innen zu mir kommen, die Schwierigkeiten mit „Spiritualität“ haben oder Interesse an ihr ausdrücken, wie antworte ich ihnen?
Ist mein Wertesystem als personzentrierte*r Praktiker*in kongruent mit dem Spektrum an möglichen geäußerten Ansichten zu Spiritualität? Falls ja oder nein – wo positioniere ich mich hier selbst?
Zwischen 1979 und 1986 schrieb Carl R. Rogers insgesamt fünf Mal über eine tiefe ‚Präsenz‘, wenn er in Bestform war. Es scheint daher, dass ihm dies sehr viel bedeutet hat. Rogers zufolge sind die herausragenden Charakteristiken seiner Präsenz eine wechselseitig geteilte, direkte Ich-Du-Beziehung im Sinn von Martin Buber, ein erhöhter Zugang zur eigenen Intuition und – Rogers interpretierend – ein erweiterter Raum in der Bewusstseinserfahrung.
Oder handelt es sich bei der Bezeichnung dieser Präsenz als „spirituell“ vielleicht um eine überholte Symbolisierung und brauchen wir daher aktuellere Begriffe und Beschreibungen? Falls ja, welche könnten womöglich besser passen zu unserer gegenwärtigen Welt im Wandel?
Kennen wir unsererseits vielleicht ähnliche Erfahrungen? Falls ja, wie symbolisieren wir selbst diese?
Für diejenigen von uns, die solche Fragen als relevant für unsere personzentrierte Arbeit erachten, wollen wir einen offenen Raum anbieten für einen empathischen, bedingungsfrei wertschätzenden und authentischen Dialog. Wir, das ist Harald, ein post-konfessioneller buddhistischer Meditationslehrer; Christian, einstiger Jesuit und immer noch regelmäßig meditierend; und Patrick, ein aufgeschlossener Tibetischer Buddhist. Alle drei von uns sind dem Personzentrierten Ansatz und unseren jeweiligen „spirituellen“ Wegen tief verbunden, auch wenn wir persönlich dem Begriff „spirituell“ in einer allgemeinen Bedeutung skeptisch gegenüber stehen.
Alle drei von uns wissen, dass es keine einfachen Antworten auf jene oben gestellten Fragen gibt. Daher wollen wir uns mit Euch / Ihnen austauschen und weiterführend explorieren. Möchtest Du / möchten Sie uns dabei helfen, mehr kongruent zu werden?
Dr.scient.pth. Harald Erik Tichy
Personzentrierter Psychotherapeut, Meditationslehrer, Yogalehrer, Psychotherapiewissenschaftler (Fachgebiet: Dialog zwischen Psychotherapie und frühem Buddhismus), Lehrbeauftragter für personzentrierte Psychotherapie und Achtsamkeitsmeditation und von 2017 bis 2025 Lehrgangsleiter des Universitätslehrgangs „Achtsamkeit in medizinischen, psychosozialen und pädagogischen Berufen an der Sigmund Freud Privatuniversität (SFU) Wien
Mag. Dr. Christian Metz
Personzentrierter Psychotherapeut & Supervisor in freier Praxis; Ausbilder und Lehrtherapeut des FORUM; Arbeitsschwerpunkte u.a. Trauma / Lebenskrisen (Umgang mit Krankheit, Verlusten & Trauer) / Ethik, Entscheidungsprozesse / Palliative Care / Spiritual Care; wissenschaftlicher Beirat von SPIRITUAL CARE, Zeitschrift für Spiritualität in den Gesundheitsberufen (Verlag De Gruyter).
Mag. Patrick Akrivos
ist ein österreichisch-griechischer, in Griechenland approbierter Psychologe und in Österreich eingetragener Psychotherapeut mit über 20 Jahren klinischer Erfahrung. In seinen Praxen in Athen und Wien arbeitet er mit Kindern, Jugendlichen, Erwachsenen und Paaren. Er verfügt über ein postgraduales Psychologiestudium der Middlesex University sowie ein Diplom in Personzentrierter Psychotherapie von der University of Strathclyde. Seine Ausbildung schloss er am FORUM in Wien ab. Darüber hinaus ist er spezialisiert auf Personzentrierte Kinder- und Jugendlichen Psychotherapie, EMDR, Suchtberatung und Emotionsfokussierte Paartherapie.
